Soziales Engagement


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NIDISI– Gegen soziale Ausgrenzung, Hunger, Hitze und Kälte für menstruierende Mädchen und Frauen

NIDISI Logo Dr. Bravin I Dr. Bravin-Jumpertz

Kinder und Frauen liegen mir schon immer am Herzen – deshalb habe ich mich als Ärztin auch für die Fachrichtung Gynäkologie entschieden. Ich war auf der Suche nach einem geeigneten sozialen Projekt, das ich regelmäßig finanziell unterstützen kann und ich habe mich für das Menstruationsprojekt von NIDISI entschieden.

NIDISI ist ein non-profit Unternehmen, bestehend aus ca. 20 Studenten, die ihre Zeit und ihr Herzblut in die Entwicklung und Verbesserung ihrer sozialunternehmerischen Projekte in Nepal investieren. Der komplette Erlös der Projekte verbleibt in Nepal und wird reinvestiert, sodass sie mittlerweile ein beachtliches Netzwerk vor Ort aufbauen konnten.

Frauen Nepal Menstruation NIDISI Dr. Bravin

Neben Recycling-Projekten im Straßenbau und Wasseraufbereitungsprojekten für sauberes Trinkwasser sprach mich vor allem ihre Initiative „Menstruation“ an. Es geht darum, dass die Mädchen und Frauen in Nepal zur Zeit ihrer Menstruation unzähligen Restriktionen unterworfen sind – eine davon ist z.B., dass sie das Haus während der Menstruation nicht betreten dürfen, denn sie gelten als unrein. Real bedeutet dies für die Mädchen und Frauen tagsüber große Hitze und wenig Schatten und nachts immense Kälte und wenig Schutz. Zu allem Übel verwehrt man ihnen auch oft den Zugang zur Küche und sie sind aus Mangel an finanzierbaren Alternativen oft auf alte und dreckige Lumpen anstelle von sauberen Binden angewiesen. Mir als Gynäkologin stehen hier die Haare zu Berge: nicht nur, weil ich soziale Ungerechtigkeit aufs Tiefste verabscheue, sondern weil Hygiene im Intimbereich gerade in der Zeit der Periode noch wichtiger ist als sonst.

Faser Bananenstauden NIDISI Dr. Bravin

NIDISI entwickelt seit Anfang 2020 zusammen mit Forschern der Université de Grenoble INP-Pagora, UGA an der Herstellung von bezahlbaren, 100% biologisch abbaubaren Menstruationsbinden, die aus drei Schichten bestehen:

  • die oberste Schicht besteht aus biologisch abbaubarem „Bioplastik“
  • das Saugmaterial (volumenmäßig der größte Teil) wird aus den Fasern der abgeblühten Bananenstaude entwickelt,
  • und die unterste Schicht, die wiederum absolut dicht sein muss, besteht aus Maisstärke.

Studienergebnisse zeigen, dass eine Frau im Jahr durchschnittlich 23 kg an Plastik „produziert“. Ein guter Teil davon geht auf Binden/Slipeinlagen zurück, die wiederum zu 90% aus Plastik bestehen.

In Nepal alleine werden jährlich 127 Millionen Menstruationsbinden verbraucht, sodass ich hier ein enormes Potenzial für die neue Biobinde von NIDISI sehe.

NIDISI Team Projekt Menstruation Dr. Bravin

Ich habe mich aber auch deshalb für dieses Projekt entschieden, weil es absolut zu Ende gedacht ist:

  • Eine Bananenstaude trägt nur einmal in ihrem Leben Früchte. Danach muss sie abgeschlagen werden, damit eine neue Staude nachwachsen kann. Bislang können diese abgehackten Stauden nicht verwendet werden, weil sie als Brennmaterial zu feucht sind. Das Produktionsmaterial kann somit mit minimalem Kostenaufwand besorgt werden.
  • Bis auf das Bioplastik (das aus dem Nachbarland Indien kommt), kommen alle anderen Materialien aus Nepal selbst.
  • NIDISI investiert in einfache Maschinen, die keine komplizierten Ersatzteile benötigen und vor Ort repariert und gewartet werden.
  • Die Herstellung der biologisch voll abbaubaren Binden erfolgt ebenfalls in Nepal und damit schafft NIDISI Arbeitsplätze für Frauen.
  • Der Gewinn wird zu 100% in Nepal reinvestiert – sowohl in weitere Maschinen, als auch in Bildungsarbeit.
  • Da speziell in den ländlichen Gegenden viele Frauen nicht lesen und schreiben können, wird später das beigelegte Infoblättchen über Grundsätze der Hygiene, Informationen zur Menstruation und auch die Entsorgung der Binden in Form von Bildern und einfachen Texten informieren. Für Mädchen und Frauen mit Internetzugang organisiert NIDISI Webinare mit Ärztinnen und Ärzten vor Ort.
  • Preislich liegen die Binden im bezahlbaren Bereich und würden den Frauen und Mädchen vor Ort nicht nur mehr Hygiene sondern – und das ist das Ziel – Mädchen und Frauen an den „schwierigen“ Tagen vor sozialer Ausgrenzung zu schützen.

Meine Unterstützung hat Nidisi – mehr Informationen finden Sie unter https://nidisi.com/de/menstruation/